Feuerwehrhaus

Vom Geräteraum zum hochmodernen Feuerwehrhaus

Die erste bekannte Adresse der Feuerwehr Zeltingen war der Feuerwehrgeräteraum im alten Rathaus auf dem heutigen Zeltinger Marktplatz. Zu welchem Zeitpunkt diese Räumlichkeit bezogen wurde ist unklar. Sicher ist nur das in den Anfängen der 50er Jahre dieser Raum für die Feuerwehr bereits erwähnt wird.

Wie zu dieser Zeit üblich, wurde dieser Raum lediglich als Unterkunft für das vorhandene Material benutzt.

Spätestens 1969 war mit Anschaffung eines LF8 diese Unterbringung für die Feuerwehr Zeltingen nicht mehr geeignet. Das Fahrzeug musste wegen seiner Größe in einer Scheune im Pfarrhaus untergestellt werden.

Aber bereits 1972 wurde in der Kurfürstenstrasse seitens der Gemeinde ein neues Gerätehaus eingewiehen. Erwähnenswert ist, dass sich dieser Platz durch einen Brand ergab, dem einige Häuser zum Opfer fielen.

Es wurde ein für diese Zeit sehr zweckmäßiger Bau mit zwei Stellplätzen, Toilettenanlagen, Werkstatt und Nebenraum erstellt.

Jedoch stellte sich im Laufe der Zeit immer schneller heraus, dass dieser Bau für die Feuerwehr zu klein ist. Spätestens mit der Anschaffung des neuen Löschfahrzeugs 1997 wurden die engen Platzverhältnisse deutlich sichtbar. In den zwei Boxen waren 2 Fahrzeuge, die Anhängeleiter, das Boot, der TSA und das fahrbare Stromaggregat der Stützpunktwehr Zeltingen untergebracht. Außerdem waren noch die 45 Spinde der Aktiven in der Halle. Wie genau das alles funktionierte weis so genau heute wirklich keiner mehr. Das Gebäude entsprach nicht mehr der Unfallverhütungsvorschrift.

Außer den beengten Verhältnissen, nagte mittlerweile auch der Zahn der Zeit an dem „Betonklotz“. Die Nebenräume waren so feucht, das keine Gegenstände mehr untergestellt werden konnten. Risse in der Decke und lose Teile des Verputzes waren die Folge. Beheizt wurde die Halle mit einem sehr kostenintensiven Elektrogebläse.

Einen Schulungsraum im Gerätehaus gab es nicht. Schulungen wurden in den Wintermonaten in einem Raum in der alten Schule Zeltingen abgehalten. Die mittlerweile in die Feuerwehr aufgenommenen Frauen mussten mit ihren Spinden in der kleinen Werkstatt einquartiert werden. Die sanitären Einrichtungen entsprachen zu dieser Zeit nicht mehr den Anforderungen.

Ein Neubau war mittlerweile unumgänglich und dringend erforderlich.

Bei der Feuerwehr Rachtig wird 1964 das erste Mal die Errichtung eines neuen Gerätehauses gefordert. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie ununterbrochen in der Florianstrasse untergebracht. Im Jahre 1970 erfolgte ein Umbau des Spritzenhauses in der Florianstrasse. Rund 8 Jahre später begann die Wehr mit dem Neubau des Gerätehauses am Ortsrand von Rachtig. Die Fertigstellung und Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses erfolgte 1979. Dieses Haus wurde in Eigenleistung durch die Feuerwehr Rachtig gebaut. Dies war bis zu diesem Zeitpunkt in der VG Bernkastel - Kues einmalig. Ab jetzt standen den Feuerwehrleuten eine große Fahrzeughalle, Toiletten und ein geräumiger Schulungsraum im Dachgeschoss zur Verfügung.

Eine Erweiterung des Gerätehauses um einen Anbau erfolgte 1996 und 1997. Dieser Bauabschnitt wurde mit 1400 Stunden Eigenleistung und aus eigenen finanziellen Mittel realisiert.

1999 wurde das Feuerwehrhaus Rachtig das letzte Mal in Eigenleistung erweitert. Für das Hochwasserboot wurde eigens eine Garage angebaut, da es in der Fahrzeughalle keinen Platz fand.

Mittlerweile wurden auf Verbandsgemeinde- und Gemeindeebene die ersten Planungen für einen Neubau für die Feuerwehr Zeltingen angestellt. Mögliche Standorte und Grösse des Hauses wurden mehrfach diskutiert.

Doch die Situation hat sich durch Pläne der VG geändert. Für alle Beteiligten wird langsam klar, dass es ein so grosses Gerätehaus auf Dauer nur für eine gemeinsame Feuerwehr Zeltingen – Rachtig geben kann. Erste Gespräche in 2007 über eine Zusammenführung lassen dann keine Zweifel mehr offen, die beiden Feuerwehren werden im neuen Gerätehaus im Mittelweg zusammengelegt.

Dann erfolgten die Planungen für eine Unterkunft einer Stützpunktwehr dieser Grössenordnung. Nach dem durch gesetzliche Vorgaben klar war in welchem Rahmen sich bewegt werden muss, wurden seitens der VG – Wehrleitung und der Wehrführung verschiedene Gerätehäuser besichtigt.

Unter Einhaltung der geforderten Normen und der persönlichen Belange wurde der Plan schließlich erstellt.

Im Mai 2009 kam es dann zum ersehnten Spatenstich. Der Beginn der Bauarbeiten erfolgte in der zweiten Jahreshälfte.

An allen Bauabschnitten beteiligten sich Kameraden beider Wehren in hohem Maße. Wo bei der Erstellung des Rohbaus und des Daches aber fast ausschließlich Firmen tätig wurden, war der komplette Innenausbau Aufgabe der aktiven Mannschaft. Trockenbauwände mussten gestellt, Leitungen und Rohre verlegt, Wände gestrichen und viele hundert weitere

Arbeiten erledigt werden. Außerdem erfolgte die ganze Gestaltung der Außenanlage in Eigenleistung. In das gesamte Haus wurden ca. 7000 Stunden Eigenleistung eingebracht!!!

Der Feuerwehr stehen jetzt 5 Stellplätze für Grossfahrzeuge zur Verfügung. Eine Fahrzeugbox ist als Waschhalle ausgeführt. Jeder Stellplatz ist mit einer Strom- und Luftladeerhaltung und einer Abgasabsauganlage ausgerüstet. Im hinteren Anbau der Halle ist eine Schlauchwerkstatt mit einer kompakten Schlauchwaschanlage von Hafenrichter angegliedert. Hier wurde die Schlauchpflege für die gesamte VG eingerichtet.

Im Nebenraum steht ein Lager für Geräte und Material zur Verfügung. Der dritte Raum in dieser Reihe ist als Atemschutzwerkstatt gedacht, aber momentan noch nicht ausgestattet.

Ferner befinden sich neben der Fahrzeughalle eine große Herrenumkleide mit WC und Duschen sowie eine Damenumkleide mit denselben sanitären Anlagen.

Ein Raum für die Haustechnik, eine Funkzentrale und ein Bereitschaftsraum runden die Ausstattung im Erdgeschoss ab.

Im Obergeschoss des Sozialtraktes wurden eine Küche, ein Abstellraum, ein Büro, sanitäre Anlagen, sowie ein großer Schulungsraum mit Lehrmittelraum geschaffen.

Das neue Haus bietet somit optimale Bedingungen für einen zeitgemäßen und reibungslosen Übungs- und Einsatzdienst.

Seit dem 11.Dezember 2010 wohnt die „neue“ Feuerwehr im neuen Haus.